Ystad – Trosa – Stockholm – Siljansee

Wir haben erstmals fünf Wochen Urlaub und haben uns entschlossen in den Norden Europas zu fahren. Unsere Reise führt uns über Deutschland nach Südschweden, zum Siljansee und weiter nach Norwegen. Es gibt Eindrücke von großen Städten, malerischen Dörfern und mystischen Fjorden. Wir würden uns freuen wenn du uns auf unserer Reise begleitest.

Von Sassnitz nach Ystad

Für die Überfahrt nach Schweden finden wir uns zeitgerecht am Fährhafen Mukran  ein. Wir haben eine Speed-Fähre gebucht, die in 2 Stunden 15 Minuten in Ystad ist. Mit 33 Knoten nehmen wir Kurs auf Schweden.

Nybrostrand 

In Ystad angekommen fahren wir  auf den Campingplatz Nybrostrand, den wir vorab per E-Mail gebucht haben. Der Campingplatz liegt direkt am Stand und unser Stellplatz ist nur durch die Düne und einige typisch schwedische Hütten davon getrennt.

Das Büro ist nicht mehr besetzt, alle notwendigen Unterlagen finden wir wie versprochen im Briefkasten. Die vielen Dauercamper sind alle nicht da, es scheint als hätten wir den Strand und den Campingplatz fast für uns allein. Das Wetter scheint uns sehr gewogen zu sein, und wir machen gleich unseren Frühstücksplatz am Strand aus.

Ales Stenar

Am nächsten Tag besuchen wir das östlich von Ystad liegende Kåseberga, wo wir mit den Fahrrädern zu Skånes (Stonehenge von Schweden) fahren. Hier wurden vor 1400 Jahren große Steine in Form eines Schiffsrumpfes aufgestellt. Bis heute ist nicht geklärt, warum die 67 m lange Schiffssetzung Ales Stenar angelegt wurde. Es handelt sich jedenfalls um die größte erhaltene Schiffssetzung in Schweden.

Ystad

Abends fahren wir ebenfalls mit den Rädern nach Ystad. Die attraktive Hafenstadt im Süden Schwedens hat eine schönen Altstadt und ca.300 denkmalgeschützten Fachwerkhäuser.

Es ist ein verträumtes Städtchen, wo ab 19:00 Uhr auf den Straßen gar nichts mehr los ist, Hasen um Kirchen hoppeln, und Enten die Innenstadtstrassen bevölkern.

Die Krimiserie Wallander spielt ebenso in Ystad, Originalschauplätze „Kurt Wallander“ sind zu sehen.

Alles in allem ein guter Start in den Urlaub.

Golf

An unserm letzten Tag an der Südküste Schwedens spielen wir eine Runde Golf, auf dem direkt gegenüber dem  Campingplatz liegendem  Golfclub Ystad. In Schweden ist Golf ein Nationalsport, es ist reges Treiben am Platz, wir werden freundlich begrüßt und genießen das Spiel auf einem tollen Platz.

Anreise Trosa

Unser nächster Aufenthaltsort 570 km nördlich, ist Trosa. Einige Kilometer nach der Autobahnabfahrt befindet sich unmittelbar vor der Stadt ein Einkaufszentrum mit Supermarkt, Fischstand, etc. Wir decken uns im sehr gut sortiertem Supermarkt mit den nötigen Lebensmittel ein. Der Weg zum Campingplatz führt uns durch Trosa, über eine Brücke auf die Insel Öbolandet wo wir in Trosa Havsbad Camping reserviert haben. Schon die Fahrt über die Insel versetzt uns in verzücken, die großen abgerundeten Steinblöcke aus Granit die aussehen als ob sie aus einer anderen Zeit sind, prägen das Landschaftsbild. Nicht zu übersehen sind auch die typischen verschiedenfarbigen schwedischen Häuser, die oft direkt auf den Felsblöcken errichtet sind.

Der Campinglatz ist sehr schön angelegt und viele Stellplätze sind mit Terrassen ausgestattet. Wir bekommen einen tollen Platz mit riesiger Terrasse und Blick zu den Schären Inseln

Trosa

Der Ort ist ein Kleinod an der Schärenküste, zu beiden Seiten des Trosa Flusses hat sich die Stadt mit ihren historischen Holzhäusern ausgebreitet. Die meisten stammen aus der Zeit nach dem verheerenden Stadtbrand 1719. Wir erkunden die Stadt auf dem Kulturrundweg. Start ist direkt beim Rathaus, wo auch die Touristeninformation ist, die uns den Kontakt zu einen Ausflugsboot herstellt, das wir für den nächsten Tag buchen.

Die alten Häuser in Trosa beherbergen Cafés, und anderer Lokale und sind traumhaft.

Auch der Äpelkaka und das Smørrebrød schmecken ausgezeichnet und können, bei unserem bisherigem Wetterglück, auch im freien direkt am Fluß Trosa in der Sonne verzehrt werden. Wir haben Glück genau an dem Wochenende hier zu sein, wo Schwedens größter Markt stattfindet. Es ist ein wunderbares Treiben in der entzückenden Kleinstadt, bei der man des öfteren das Gefühl hat, sich in einer Filmkulisse zu bewegen. Trosa war  Schauplatz von mehreren Inga Lindström Filmen.

Bootstour in den Schären

Für unserer Bootstour können wir direkt am Campingplatz zusteigen, und sind ob der kleinen Verspätung des Bootes schon in Sorge ob es tatsächlich kommen wird. Es beginnt gerade die Hauptsaison und es läuft noch nicht alles rund. Unsere Sorge ist unbegründet, das Boot kommt und zu unserer Verwunderung stellen wir fest, dass wir die einzigen Fahrgäste sind. Es ist wunderbar, ein ganzes Ausflugsschiff für uns alleine. 

Die 2,5-stündige Rundfahrt durch die Schärenküste ist sensationell.

Golf

Am letzten Tag unserer Aufenthaltes in Trosa, spielen wir im Golfclub Trosa eine Runde Golf.

Wir haben einen sehr netten schwedischen Flightpartner zugeteilt bekommen, der uns mit seiner Platzkenntnis das Spiel dort und da erleichtert. 

Am Parkplatz des Golfclubs gibt es  Stellplätze für Wohnmobile, mit Stromanschluss für eine Übernachtung.

Sauna

Am Abend haben wir die schwimmende Sauna auf dem Campingplatz gebucht.

Wir müssen den Holzofen selbst einheizen und nach circa einer halben Stunde hat die Sauna Betriebstemperatur. Mit Blick auf die Schären wird es uns so richtig heiß, sodass wir dann gerne in die 15 Grad warme Ostsee springen. Es ist ein einmaliges Erlebnis.

Stockholm Campingplatz 

Nun geht es auf in die Hauptstadt. Nach einer überschaubaren Fahrt (ca. 65 km) kommen wir in Stockholm, am Campingplatz Bredäng an.

Der Platz ist ein typischer Stadtcampingplatz, gut besucht und ohne besondere Highlights, außer das er einen großen Waschraum mit mehreren Waschmaschinen und Trockner hat.

Auf unserer durchaus langen Reise, ist das nicht ganz ohne Bedeutung und wir nutzen die Gelegenheit unsere Wäsche auf Vordermann zu bringen

In ca. 800 Meter Entfernung vom Campingplatz befindet sich eine U-Bahnstation, im Zentrum kann man „Hop-on Hop-off“-Touren sowohl mit Bus als auch mit Boot buchen.

Eine weitere Möglichkeit sich fortzubewegen ist mit den überall zu leihenden E-Skootern (mehr Infos unter Tipps).

Stockholm mit dem Fahrrad

Wir entschließen uns die ca.11 Kilometer vom Campingplatz ins Stadtzentrum mit dem Fahrrad zurückzulegen, was sich auch im Zentrum als positiv erweist da die Strecken zwischen den Sehenswürdigkeiten zu Fuß sehr weit sind.

Wir beginnen mit unserer Stadttour auf der Insel KUNGSHOLMEN und starten mit dem Rathaus (Stadshuset) wo im Blauen Saal alljährlich die Nobelpreise verliehen werden.

Stockholms Inseln

Danach begeben wir uns weiter über NORRMALM auf  SKEPPS-HOLMEN. Dort befinden sich neben alten Marinegebäuden, ein Skulpturenpark und das englische Schulschiff ein Dreimaster die „ af Chapman“ von 1888, die 2008 aufwendig renoviert wurde und mittlerweile als Beherbergungsbetrieb fungiert. 

Stockholms Altstadt

Nach einer kleinen Stärkung radeln wir weiter auf die Insel GAMLA STAN auf der sich der Königspalast (kein besonders schönes Bauwerk), ebenso wie das Nobelpreismuseum und das Nationalmuseum befindet.

Am Königspalast gibt es täglich um 12:00 Uhr einen Wachwechsel mit Pauken und Trompeten, den haben wir leider verpasst.

Noch nicht total beeindruckt von Stockholm, dringen wir weiter in die Altstadt vor. Positiv überrascht werden wir von Stockholms ältesten Platz Stortorget, mit seinen bunten mittelalterlichen Häuserreihen und dem Nobelpreismuseums. 

Nach einem Kaffee den wir bei Sonnenschein bestellen und danach im Regen genießen, setzten wir unsere Tour auf die Insel SÖDERMALM fort. 

Stockholm modern

Die Veranstaltungshalle „Globen“ kann man schon von weiten erkennen, sie sieht aus wie ein überdimensionaler Golfball. Erst in der Nähe bemerkt man, die auf Schienen an der Fassade nach oben fahrenden Glasgondeln, in denen man aus max. 130 Metern Höhe eine wunderbare Aussicht über Stockholm hat.

Vasamuseum

Am nächsten Tag nehmen wir, wieder mit dem Fahrrad, die Insel DJURGÅRDEN in Angriff.

Dort befindet sich das berühmte Vasa Museum, das nordische Museum, ebenso Skansen (Freilichtmuseum) und das ABBA Museum.

Das Skansen ist uns zu teuer ( 36,- €/P) und so große ABBA-Fans sind wir nicht. Deshalb entscheiden wir uns nur die VASA zu besichtigen und sind restlos beeindruckt. Die VASA war das größte Kriegsschiff seiner Zeit, sank aber bei der Jungfernfahrt im Hafen von Stockholm 1628. Da bestens erhaltene Schiff wurde 1961 geborgen, stabilisiert und restauriert.

Saluhall

Auf der Insel ÖSTERMALM befindet sich die Saluhall (Markthalle) aus dem Jahr 1888 die von 2016 bis 2020 aufwendigst saniert wurde. Der Backsteinbau ist nicht nur von außen beeindruckend, auch im Inneren sind die einzelne Markstände perfekt. Zu kaufen gibt es von Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Kuchen, alles was das Herz begehrt. Kleinigkeiten kann man gleich vor Ort in keinen Stehrestaurants und Kaffees zu sich nehmen, einzig die große Brieftasche muss man unbedingt dabei haben. 

Abendsonne in Stockholm

Zum Abschluss unseres Stockholmaufenthalts setzen wir uns am Strandvägen in eines der zahlreichen Lokale und lassen bei einem kleinem Imbiss den Tag ausklingen. Die Promenade ist voller Menschen, die schlendern, joggen, oder einfach nur gut drauf sind, und da haben wir die Stimmung die wir am ersten Tag etwas vermisst haben, nämlich das Stockholm eine junge pulsierende Stadt ist.

Siljansee

Unsere Reise führt uns weiter in die Provinz Dalarans im Landesinneren Schwedens, zum Siljansee.

Der See ist der siebentgrößte Schwedens, hat eine Länge von ca.40 km und ist damit ähnlich groß wie der Bodensee.

Schon auf dem Weg zum See stellt man fest, das die Straßen schmäler und die Tempolimits niedriger werden. Man fährt durch bewaldest Gebiet, wo mit Verkehrsschildern immer wieder vor Elchen gewarnt wird, wir haben keinen zu Gesicht bekommen. 

Sollerön

Um unseren Fritz zu platzieren, haben wir uns den Sollerön Campingplatz ausgesucht, welcher auf der gleichnamigen Insel am nordwestlichen Ende des See liegt. Direkt gegenüber ist ein 18 Loch Golfplatz angepriesen.

Wir bekommen wie bei unserer Reservierung gewünscht, einen Stellplatz in erster Reihe mit direktem Blick auf den See.

Inselrundfahrt mit dem Fahrrad

Wir wollen uns mit einer Radtour rund um die Insel einen Überblick verschaffen, was wir sehen ist ein beschaulicher Ort Sollerön, mit einer Kirche in der Mitte, gleich daneben  einen COOP und ein Kaffeehaus, das aber leider nur von Montag bis Freitag Vormittag offen hat.

Ansonsten eine Streusiedlung von roten Schwedenhäusern,  mit ausgesprochen gepflegten Gärten, und ohne Zäune. Es fühlt sich irgendwie unecht an, solche Bilder kennt man nur aus Filmen.

Fast alle Schwedenhäuser eint die falunrote Farbe. Die Bezeichnung Falunrot bezieht sich auf den schwedischen Ort Falun der nicht unweit des Siljansees liegt, in dem bis 1992 eine Kupfermiene betrieben wurde, aus dessen Abraum als Nebenprodukt die Pigmente gewonnen wurden, die der Farbe zugesetzt werden. 

Die Wikinger

Sie Insel Sollerön war ein bedeutendes Zentrum der Wikinger. Unweit des Zentrums ist noch heute ein großes Gräberfeld aus der Zeit von

900 und 1000 v. Ch. zu sehen. Ebenso wurde eine Wikingersiedlung als Freilichtmuseum nachgebaut.

Golfplatz

Auf dem Heimweg zum Campingplatz kommen wir am Golfplatz vorbei, und stellen fest, dass es kein Clubhaus gibt, und leider auch keine 18 Lochanlage. 

Auf der Anschlagtafel ist zu lesen, das der 1992 gegründete Club leider 2019 Pleite ging und nun seit Mai 2021 wieder als 9 Loch Platz bespielbar ist. Die vorgeschlagene elektronische Bezahlung des Greenfee ist uns leider mangels einer schwedischen GolfID nicht gelungen, wir haben aber von einen Einheimischen den wir im Ort mit Golfschlägern gesehen und angesprochen haben, die Spielgenehmigung bekommen und bei ihm in Bar bezahlt. Diese Erschwernisse führen offensichtlich auch dazu, dass so gut wie keine Leute den Platz bespielen.

Den Nachteil, dass wir unser Golfbag mangels Leihtrolly tragen müssen, wiegt der wirklich tolle Golfplatz allemal auf. Man kann erkennen das die Anlage von einem Golfplatz Architekten angelegt wurde, und wann hat man schon einmal einen Golfplatz für sich alleine. 

Fahrradausflug nach Mora

Die zweite Fahrradrunde die wir von Sollerön aus machen führt nach Mora. Wir kommen gleich bei der Talstation Gesundaberget vorbei, wo im Winter offenbar schifgefahren wird. Im Sommer ist dies der Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Gesundaberget, das nehmen wir gleich in unser Programm auf.

Der Weg führt uns weiter auf der Hauptstraße, auf der sehr wenig Verkehr ist, und wir kommen zu einem kleinen Ort, wo wie ein entzückendes „Bed and Breakfest“ entdecken. Es fällt uns ob seines schönen Gebäudes sofort auf, und wir fragen nach ob wie einen  Kaffee bekommen würden. Wir werden sehr freundlich begrüßt, uns werden auch Waffeln angeboten, die wir gerne annehmen, und wir sehen, dass es auch Kunsthandwerk zu kaufen gibt. Wir nehmen im Garten neben dem See in einem Pavillon platz und genießen das tolle Ambiente.

Mora

In Mora angekommen, schlendern wir durch die Fußgängerzone, vorbei an den belebten Lokalen bis zur sehr imposanten Kirche. Von dort ist das Zielstation des weltgrößten Langlaufbewerbes, des VASA-Laufes bereits zu sehen.

Der VASA-Lauf ist ein rund 90 Kilometer langer Langlauf, der alljährlich im März veranstaltet wird und führt von Sälen nach Mora. Das ist die Strecke die 1520 Gustav  Vasa auf der Flucht vor den Dänen zurücklegte, und versuchte die dortige Bevölkerung zum Widerstand gegen die Dänen aufzurufen. Genauere Informationen bekommt man im Vasamuseum vor Ort.

Der erste moderne Lauf fand 1922 mit 119 Teilnehmen statt, mittlerweile sind es knapp 16.000 Teilnehmer.

Dalapferd

Sehr empfehlenswert ist auch der Uferbereich von Mora, wo wie uns gemütlich niederlassen und unsere Zimtschnecke verzehren. 

Das Dalapferd ist als Symbol für Schweden durchaus bekannt. Es erlebte seinen Durchbruch auf der Weltausstellung 1939 in New York. In den Kleinbauerngebieten rund um den Siljansee hat das Pferd seinen Ursprung. Die Waldarbeiter schnitzten aus den Holzresten für ihre Kinder kleine Pferde, die dann bemalt wurden.

In Mora an der Strandpromenade steht das größte Dalapferd aus schichtverleimten Holz, es ist über drei Meter groß.

Am Parkplatz an der Strandpromenade kann man mit dem Wohnmobil auch nächtigen.

Gesundaberget

Am letzten Tag „erklimmen“ wir noch den Gesundaberget. Die Wegzeit hinauf beträgt 40 Minuten, belohnt wird der Aufstieg mit einen atemberaubend Blick über den Siljansee.

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