Pelješac und Primošten eine Genussreise

Wir haben uns entschlossen unsere heurige Herbstreise unter das Motto „Genuss und Kulinarik“ zu stellen. Dalmatien ist dafür wunderbar geeignet, Sandstrände, türkis-blaues Meer und Spezialitäten auf den Tellern.

Anreise Autocamp Prapratno

Wir starten unseren Urlaub an einem Freitag um 5:30 Uhr in der Früh und machen uns auf den Weg auf den südlichen Pelješac. Nachdem wir voriges Jahr bereits hier waren wissen wir, dass der Campingplatz der an einer der schönsten Buchen Kroatiens liegt, sicher eine Platz unter den hunderten Olivenbäumen für Fritz hat. Die Strecke von etwas über 700 km können wir problemlos zurücklegen und kommen um etwa 14.00 Uhr an. Seit dem 26.Juli 2022 ist die 2,4 km lange Pelješac-Brücke eröffnet. Damit ist es möglich Dubrovnik ohne das kroatische Staatsgebiet verlassen zu müssen auf dem Landweg zu erreichen.  Wir bekommen einen schönen Stellplatz in der zweiten Reihe mit Blick auf das blau und türkis-grün leuchtende Wasser. Als erstes erfrischen wir uns im Meer und genießen den Sandstrand. Am Abend besuchen wir das Lokal des Campingplatzes und freuen uns schon auf die Palatschinken.

Radtour von Ston über Broce nach Prapratno

Nach einem Tag Sonne, Strand und Meer beschließen wir eine Abstecher nach Ston zu machen. Nach einem Kaffee und einer Portion Čevapčiči im Zentrum, fahren wir vorbei an den Salinen und unter der in Bau befindliche Ston-Brücke ins Hinterland. Der Weg führt uns den Berg hinauf, vorbei an Zypressen die an die Toskana erinnern, bis zu einer kleinen Kapelle. Von dort geht die Route weiter über einen landwirtschaftlichen Weg vorbei an Olivenhainen und Weinbergen. Alles in allem eher wild- romantisch.  Wie sind sehr froh, das wie auf unserer E-Bikes Ballonreifen haben, ansonsten wäre die Route nur schwer zu schaffen. Gegen Ende kreuzen wir noch die Tunnelbaustelle für die neue Straßen nach Dubrovnik, da Sonntag ist stören wie niemanden.

30. Hochzeitstag mit Austern in Mali Ston

Um unseren 30. Hochzeitstag adäquat zu zelebrieren beschließen wir in Mali Ston im Restaurant Bota Šare Abend zu essen. Als Vorspeise Austern dann Fischplatte und zur Nachspeise Panna Cotta, dazu weissen Hauswein und das alles mit Aussicht auf die Boote im kleinen Hafen, besser geht es nicht.

Die kulinarischen Genüsse gehen weiter

Dem Tipp von Campingplatz-Bekannten folgenden, fahren wir am nächsten Tag nach Luka. Dort treffen wir auf Austernzüchter die gerade dabei sind Austern zu putzen. Sie laden uns ein, eine Tour zur Austernfarm mit Verkostung direkt am Wasser zu buchen, was wir für den nächsten Tag auch machen. Heute fahren wir weiter nach Hodilje, zum Restaurant Ficović welches direkt am Wasser liegt. Wir bestellen Austernsuppe sowie ein Meeresfrüchterissotto, es schmeckt alles ausgezeichnet. Da die Location und das Essen wirklich sensationell sind kommen wir am nächsten Tag gleich noch einmal zum Essen.Die Lage direkt am Wasser und der sehr gepflegte vorgelagerte Badebereich machen den Genuss vollkommen.

Wie bekommen Austern Babys

Wir sind zum vereinbarten Zeitpunkt in Luka am Hafen und stellen fest, dass die Führung nur für uns stattfindet. Der Inhaber der Oysterfarm Petar erklärt uns, dass die Plattform zu der wir mit einem schnittigen Motorboot gebracht werden, erst im Winter errichtet wurde.  Der schwimmende Verkostungsort liegt zwischen einer kleinen Insel und dem Festland mit Aussicht auf die Austernfarmen und ist mit Tischen und Bänken ausgestattet. In der Mitte der Plattform ist eine große rechteckige Öffnung direkt ins türkis-grüne Wasser. Dort sind an verschieden Seilen die einzelnen Stadien der Austernzucht anzusehen. Petar erklärt das sich die Babyaustern an einem mit Kunststofftellern gestapelten Zylinder über den Winter in dieser Bucht ansetzen. Danach werden die Austern in einen flachen Korb gegeben und wiederum für ein Jahr im Meer versenkt. Die mittlerweile schon größeren Austern werden an einem Seil entlang mit Zement aneinander geklebt und wiederum für etwa ein Jahr ins Wasser gehängt. Nach zweieinhalb bis drei Jahren sind die Austern erntebereit. Die Ausfallsquote von den Babyaustern bis zur Ernte beträgt 70%. Die besondere Qualität der Austern in diesem Bereich macht die Wassergüte und die Mischung von Süß und Salzwasser aus. Nach den Erklärungen bekommen wir Austern direkt aus dem Meer sowie Sardinen mit einem Glas Weißwein zum Verkosten. Es ist ein einmaliges Erlebnis.

Primošten

Die Wettervorhersage verheisst für die nächsten Tage nichts Gutes und wir beschließen deshalb nach Primošten umzusetzen. Den Campingplatz Adriatic kennen wir schon von unserer ersten Ausfahrt mit Fritz. Wir haben das Glück nach einer Nacht in der zweiten Reihe für unseren restlichen Aufenthalt einen Strandplatz zu bekommen, Sonnenuntergang inklusive. Das schlechte Wetter können wir leider nicht ganz abschütteln, unsere zweite Nacht ist von Bora und dem Schlagen der Wellen geprägt. In der Früh hat sich der Wind beruhigt, der Himmel ist blau, das Wasser verwunderlicherweise immer noch warm aber die Lufttemperatur ist empfindlich kühler geworden.

Naturjuwel der Adria

Primošten liegt auf einer Halbinsel ca. 30 km südlich von Šibenik.Ursprünglich war die Stadt mit einer Zugbrücke mit dem Festland verbunden. Nach dem Rückzug der Türken wurde die Brücke durch einen Damm ersetzt und 1564 bekam der Ort seinen Namen vom kroatischen Verb primostiti (überbrücken). Das Wahrzeichen des Orte ist die 1485 erbaute Pfarrkirche St.Georg mit dem angrenzendem Friedhof, die sich auf dem höchsten Punkt der Halbinsel befindet, der Ausblick ist genial. Zum schlendern laden auch die alten Gassen mit den kleinen Läden und Lokalen ein. Wir entschließen uns am Wasser zu Mittag zu essen. In der Konoba Toni bestellen wir eine Fischplatte für zwei und genießen einfach den Tag, das Leben ist einfach wunderbar. Beim Verlassen der Altstadt kommen wir noch bei einer Statue eines Esels vorbei. Abgesehen vom den wunderschönen Weinbergen ist Promošten auf für sein jährlich stattfindendes Eselrennen  bekannt.

Radtour nach Šibenik

Nach unserem morgendlichen Schwimmen im Meer war es uns heute so kalt, das wir trotz Trainingsanzugs unser Frühstück im Fritz einnehmen. Da heute offensichtlich kein Badetag wird beschließen wir nach Šibenik zu radeln. Der erste Teil der Tour führt uns steil bergauf ins Landesinnere vorbei an kleinen Siedlungen, Olivenhainen, manchmal auch Wein oder auch nur Koniferen. Die Menschen die wir bei der Durchfahrt treffen sind alle sehr freundlich. Von manchen Stellen hat man einen umwerfenden Blick über das Land bis zum Meer und es ist auffallend still. Der verbleibende Teil der Strecke führt uns zum großen Teilen auf der Hauptstraße, wo das Fahren wegen des vielen Verkehrs nicht besonders angenehm ist. Trotzdem nehmen wir bei der Heimfahrt nur die Küstenstraße, da der Weg ca. 3 km kürzer ist und man schneller fahren kann. Auch dieser Teil der Strecke bietet durchaus schöne Aussichten.

Šibenik

Eine Stadt mit bewegter Geschichte. 1066 erstmalig urkundlich erwähnt war es unter venezianischer, ungarisch-kroatischer, österreich-ungarischer und serbischer Herrschaft. Im Jugoslawienkrieg konnten sich die kroatischen Streitkräfte im September 1991 gegen die jugoslawische Volksarmee durchsetzten. Bei den Kampfhandlungen wurden zahlreiche Gebäude und Denkmäler beschädigt. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung der Stadt sind Kroaten. Am beeindruckensten ist die Kathedrale des Heiligen Jakobus mit ihrer Kuppel und der Rosette über dem Eingang, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Die Stadt hat drei Festungen, St. Michael, Barone und St. John. Wir gehen durch die verwinkelten Gassen der Altstadt auf die Festung St. Michael. Von dort hat man einen tollen Überblick über die Stadt und die kornatischen Inseln. Bei unserem Weg durch die Stadt fällt uns auf, dass es unzählige Kirchen gibt, nach WIKIPEDIA 16 an der Zahl. Zu Mittag essen wir im No.4, einem in der Altstadt gelegenen, sehr schönen aber nicht ganz billigen Restaurant. Da wir schon einige Kalorien bei der Anreise verbraucht haben, bestellen wir Meeresfrüchterisotto, es schmeckt vorzüglich. Am Ende schlendern wir noch der Promenade entlang und genießen den Blick auf die am Berg liegende Stadt.

Maria Loreto

Am letzten Tag unseres Urlaubs fahren wir mit dem Fahrrad zu der berühmte Statue der Jungfrau Maria von Loreto, die über der Stadt Primošten liegt. Die Statue ist das größte Werk seiner Art auf der Welt. Es ist 17,5 Meter hoch und wiegt unglaubliche 45 Tonnen. Die Statue der Jungfrau Maria von Loreto wurde im Jahr 2017 erbaut und ist in Richtung der Stadt Primošten gedreht. Auf der Aussichtsplattform  gibt es ein Kaffee, von wo aus man einen traumhaften Blick auf die Stadt, auf das karibisch blaue Meer und auf die Weinberge am Festland hat. Die Zufahrt geht ca. zur Hälfte über nicht befestigte Straßen, gute Fahrradreifen sind von Vorteil. Man kann auch mit dem Auto die Statue erreichen, für ein Wohnmobil ist die Zufahrt nicht möglich.

Abendessen bei Ivana

Ganz in der Nähe unseres Campingplatzes über die Promenade fußläufig zu erreichen ist das Restaurant Ivana. Ein typisch kroatisches Lokal mit Holztischen und einem großen Grill mit offenen Feuer. Am Ende unserer Genussreise essen wie heute zum letzten Mal  Fischsuppe, Fischplatte und Palatschinke mit Aussicht auf den Sonnenuntergang. Es war ein wunderschöner Urlaub mit vielen tollen Eindrücken, nur die Temperaturen haben uns leider etwas im Stich gelassen.

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