Ligurien

Unsere heurige Rundreise führt uns zuerst nach Ligurien an die Westküste Italiens zwischen Genua und La Spezia. Der bewaldete sowie in Terrassen angelegte und fruchtbare Küstenstreifen ist zum Großteil ein Naturschutzgebiet. Es wird allerorts auf Umweltschutz, Bioprodukte (Wein, Brot, etc.) und auf eine schonende Nutzung der Landschaft wert gelegt. Der Blick ins Landesinnere zeigt einen Vielzahl von kleinen Dörfern die an den Steilen Hängen kleben.

Es geht Richtung Westen

Unsere Anreise nach Levanto, auch das „nördliche Tor der  Cinque Terre“ genannt, führt uns wieder einmal über Caorle. Die Strecke lässt sich so halbieren und wir genießen am Abend des letzten Arbeitstages bereit eine gutes Essen am Meer. Die Nacht verbringen wir am Stellplatz am Ortsanfang und brechen gleich in der Früh auf nach Levanto.

Es gibt drei Campingplätze in Levanto, die fußläufig zum Bahnhof liegen, dort haben wir leider keinen Platz mehr bekommen.

Wir reservieren sehr kurzfristige den Campingplatz Collina San Michele, der sich eine wenig ausserhalb in den Bergen befindet. Es ist ein sehr kleiner und sehr einfacher Platz, der uns auf Anhieb gefällt. Die Betreiber sind sehr freundlich, es gibt Gebäckservice in der Früh und eine kleines Restaurant mit hausgemachten Speisen.

Levanto

Die 5000 Einwohner zählende Stadt ist eine lebendige, typisch italienische Stadt mit einem Stand, mit der gotischen Kirche Sant Andrea und dem Castello San Giorgio. Gleich am ersten Abend schlendern wir durch die Stadt und lassen uns im zentral gelegenen Park auf einen Aperol Spritz nieder.

Für unser Abendessen wählten wir das Totano Blu, das etwas versteckt liegt. Als ligurische Spezialität steht auf der Speisekarte Spagetti allo scoglio, mit Pizzateig überbacken und flambiert, es war sensationell.

Cinque Terre – Weltkulturerbe

Die Cinque  Terre liegen in einem zwölf Kilometer langen Küstenabschnitt der italienischen Riviera nördlich von La Spezia. Der klimabegünstigte Küstenstreifen ist zum Meer hin steil abfallend. Auf den steilen Hängen sind Terrassen angelegt wo Wein und Zitronen angebaut werden. Die Region ist als Nationalpark geschützt und wurde 1997 zum UNESCO- Weltkulturerbe erklärt.

Erschlossen wurde dieser Küstenstreifen bereits 1874 als die Bahnstrecke zwischen Genua und La Spezia ihren Betrieb aufnahm. Die Bahnstrecke verläuft damals wie heute hauptsächlich im Tunnel, nur die Bahnhöfe sind im Freien. Noch heute ist die Bahn die wichtigste Verbindung mit der Umgebung, den nur Manarola und Riomaggore sind über gut ausgebaute Straßen zu erreichen.

Am Morgen unserer Besichtigungstour kaufen wir am Bahnhof eine Tageskarte (27 € pro Person) für den Regionalzug und können somit auf der Stecke zwischen Levanto und La Spezia so oft wir wollen ein und aussteigen. Die Fahrzeit zwischen den Cinque Terre beträgt jeweils nur einige Minuten.

Monterosso

Monterosso ist die größte der fünf Städte, mit einem schönen Sandstrand, den meisten Hotelunterkünften und einer wirklich beeindruckenden Altstadt. Auch der Touristenandrang hält sich hier am Vormittag noch in Grenzen.

Vernazza

Vernazza ist das kleinste Dorf. Im Zentrum befindet sich der Hafen der durch eine Kaimauer geschützt ist. Wir beobachten die  Brandung die über die Mauer spritzt und immer wieder Touristen erwischt, währenddessen wir gemütlich in der Sonne unseren Cappuccino trinken. Besonders beeindruckend fanden wir die Kirche die direkt am Hafen steht.

Corniglia

Corniglia ist das höchst gelegen Dorf, welches als einziges nicht direkt am Meer liegt. Vom Bahnsteig aus führt der Weg mit einer Vielzahl an Stufen hinauf ins Städtchen. Auch dort gibt es eine Kirche, die sich jedoch vom Stil sehr von dieser in Vernazza unterscheidet. Wir lassen uns durch die Gassen treiben und landen in einer Bar mit Aussicht auf das Meer und genehmigen uns einen Aperol Spritz.

Manarola

Manarola und Riomaggiore sind die bekanntesten Städte der Cinque Terre. Manarola liegt auf zwei Felsklippen, man kann an der Feldklippen entlang gehen und bekommt so einen traumhaften Blick auf die Stadt. Die weltweit angereisten Touristen stehen nebeneinander um zu fotografieren und Selfie zu machen. Wir mussten kurz überlegen, welches Motiv das Bessere ist.

Riomaggiore

Das wahrscheinlich bekanntest der fünf Dörfer, das berühmt für seine mittelalterliche Struktur der nebeneinander stehenden Turmhäuser mit den ligurischen Farben ist. Auch hier ist es sehr überlaufen, denn alles wollen das berühmte Städtchen kennenlernen.

Mittlerweile bereits etwas müde setzten wir uns in den Zug zurück nach Levanto, diesmal ist die Fahrzeit ca. 20 Minuten.

Die Tunnelkette Bonasola – Framura

Nach einem gemütlichen Frühstück wollen wir heute die Gegend nördlich von Levanto erkunden. Das Komoot-App hat mir eine Fahrradroute von Levanto über Bonasola, Framura und dann zurück über die Berge nach Bonasola vorgeschlagen.

Der Start verläuft problemlos und der erste Anschnitt der Tour bis Bonasola ist durchaus beeindruckend. Der Fahrradweg befindet sich auf der alten Bahntrasse und verläuft zum Großteil im Tunnel. Immer wieder gibt es kurze freie Abschnitte die einen traumhaften Blick auf das azurblaue Meer zulassen.

Bonasola ist eine sehr gepflegte kleine Stadt mit einem schönen Strand. Wir beschließen einen Badestopp einzulegen und verbrennen uns gleich im wahrsten Sinnes des Wortes die Füße. Der so harmlos aussehende grau-schwarze Kiesstrand ist trotz Aussentemperaturen von max. 25 Grad richtig heiß. Das glasklare Meerwasser dagegen hat die perfekte Temperatur.

Nachdem wir ausgiebig Strand und Meer genossen haben, setzen wir unser Tour Richtung Framura fort. Diesmal ist der Radweg ausschließlich im Tunnel, also keine Sonnenbrandgefahr.

In Framura angekommen stellen wir fest, das es dort nur eine kleine Bucht und einen Bahnhof gibt. Leider ist es unmöglich mit dem Fahrrad auf die andere Seite der Bahn zu kommen um der Route die die App vorgeschlagen hat zu folgen.

Wir drehen also um und durchfahren die Tunnelkette in einem Zuge zurück nach Levanto.

 

Walking on Sunshine

Da wir unseren geplanten Aufenthalt um zwei Tage verlängerten, haben wir nun die Gelegenheit eine Wanderung entlang der Steilküste von Levanto nach Monterosso zu machen. Die Route startet an der südöstlichen Strandpromenade, vorbei am Castello und bietet schon bald einen wunderbaren Blick auf Levanto. Der durchaus über weite Strecken schattige und aufgrund der vielen Blüten duftende Weg gestattet immer wieder sensationelle Blicke über das Meer. Nach etwas mehr als zwei Stunden erreichen wir den höchsten Punkt von aus uns vier der Cinque Terre zu Füßen liegen.

Nachdem der Abstieg geschafft ist gesellen wir uns zu den vielen anderen Badegästen am Strand und springen in die Fluten. Bevor wir die Heimreise mit dem Zug antreten, genehmigen wir uns noch einen Limoncino Spritz und lassen den Tag gemütlich ausklingen. Das Rezept für zu Hause, Eis, Limoncino, eine Spalte Zitrone und Prosecco.

La Spezia

Die zweitgrößte Stadt der Region nach Genua erreichen wir mit dem Zug. Da uns die Müdigkeit der gestrigen Wanderung noch in den Knochen sitzt, lassen wir uns ganz gemütlich durch die sehenswerte Altstadt bis zum Hafen treiben. Dort angekommen nehmen wir einen kleinen Imbiss bei mitili & mitili das auf Muscheln und Austern spezialisiert zu sein scheint. Das Ambiente man Hafen ist richtig maritim und die Linguie mit Muscheln ein Gedicht.

Am Rückweg passieren wir die imposante Fußgängerbrücke zum Yachthafen und können dort eine Vielzahl an Megayachten ähnlich wie in Monte Carlo bestaunen. Durch die von Palmen gesäumte Hafenpromenade kehren wir zurück in die Altstadt und bewundern die vielen Prunkbauten und Jugendstilhäuser die sich von der Ebene ansteigend an die Berghänge schmiegen.

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